Welche Arten von Vinyl gibt es?
Welche Vinylböden gibt es?
Wenn Du darüber nachdenkst in Deiner Wohnung einen Vinylboden zu verlegen, dann stellt sich Dir die Frage, ob du den Boden verkleben oder klicken willst. Die gute Nachricht: Du kannst ohne Probleme beides machen. Die bessere Nachricht: Du kannst noch viel mehr machen! Die Auswahl geht von Klebevinyl, Klickvinyl zu selbstliegenden und selbstklebenden Planken.
Klebe-Vinyl
Klebevinyl ist quasi die Mutter der LVT’s (Luxury Vinyl Tiles). Du hast hier die Variante ausgewählt, die auch die Fachverleger am liebsten aussuchen und verbauen. Dadurch, dass das Material keine Klickverbindung braucht, kann auf ein dickes Trägermaterial verzichtet werden. Bei gleicher Nutzschichtstärke, sind wir schnell 5 bis 7 mm dünner unterwegs als bei vergleichbaren Klickverbindungen. Wir bewegen uns beim Klebevinyl bei 2 bis 3 mm Gesamtstärke. Solltest Du Zuhause nicht so viel Aufbauhöhe zur Verfügung haben, da Du sonst zu den Nachbarräumen Stolperstellen einbaust, empfiehlt es sich den Boden zu verkleben.
Aufbau von Klebevinyl
Klebevinyl hat den einfachsten Aufbau der Vinylarten. Oben befindet sich die Nutzschicht auf welcher Du läufst. Diese ist transparent, damit Du das Dekor sehen kannst. In der Oberfläche ist die Nutzschicht geprägt, so hast Du das Gefühl auf echtem Holz zu laufen. Du musst Dir diese Schicht einfach wie ein großes Foto vorstellen. Es ist eine bedruckte Folie im Format deiner Planke. Aufgedruckt ist natürlich die jeweilige Optik, die Du Dir ausgesucht hast: Holz, Stein, Fliese oder sonstiges. Damit Du von diesem Foto nicht den Druck herunterläufst oder –reinigst, ist die oben genannte Nutzschicht aufgebracht. Hierdurch ist Dein Dekor immer bestens geschützt. Unter dem Dekor befinden sich noch die Stabilitäts- und Trägerschichten, damit Dein Vinyl bei allen Bedingungen gut liegt und sich nicht verformt. Je nach Hersteller sind diese Schichten noch mit Glasfaser verstärkt. Klebevinyl kannst Du mit Vinylbodenkleber im Nassbett verkleben oder Du applizierst ihn auf extra dafür entwickelte Klebeunterlagen. Letzteres ist für Laien einfacher und schneller. Unsere Klebeunterlagen findest Du hier und wie Du damit arbeitest, zeigen wir Dir in diesem Video.
Aufbau von Klickvinyl
Beim Klickvinyl gibt es viele unterschiedliche Hersteller und Klickverbindungen. Der obere Aufbau unterscheidet sich nicht von der Klebevariante: Eine haltbare Nutzschicht schützt das Dekor vor Beschädigungen und sorgt für einen angenehmen Gehkomfort. Unter dem Fotofilm des Dekors folgt die Stabilisierungsschicht, um das Dekor glatt und in Form zu halten. Ab der nächsten Schicht unterscheiden sich die Aufbauten der Klickvarianten, denn nun muss das Trägermaterial stark genug sein, um eine Klickkante ausbilden zu können, die auch bei Veränderungen ( z. B. ausdehnen, zusammenziehen) des Unterbodens oder des Materials eine stabile Verbindung mit den anderen Planken bildet.
Klickvinyl mit HDF-Träger
Klickvinyl mit HDF-Träger hat eine hochdichte Faserplatte (HDF) als Trägermaterial in der die Klickverbindung gefertigt ist. Dadurch ist das Material deutlich dicker als die Klebevariante. Die ersten Versionen des Klickvinyls entstanden, als man einfach die oberen Schichten des Vinyls auf einen Laminatträger setzte, um den Kunden eine schwimmende Verlegung des Vinylbodens zu ermöglichen. Das hat viele Heimwerker gefreut, bringt aber natürlich auch Nachteile mit sich. Mit einem HDF-Träger erreicht eine Klickplanke schnell eine Stärke von 10 mm. So schleichen sich leicht Stolperkanten ein oder man ist aufgrund der Stärke gezwungen, seine Türen zu kürzen. Ebenso ist ein HDF-Träger nicht wasserfest, was die Verlegung in Feuchträumen schwieriger macht. Allerdings ist die Verlegung genauso zu handhaben, wie es auch bei den Laminatböden seit Jahren üblich ist. Die schnelle Verlegung ist in diesem Fall vielen Heimwerkern Grund genug, einen Vinylboden mit HDF-Träger zu kaufen. Häufig ist hier auch schon eine Trittschalldämmung auf der Unterseite angebracht. Diese kann aus Schaumstoff oder auch aus Kork bestehen.
Vollvinyl-Klick
Vollvinyl-Klick hat eine 4 bis 7mm starke PVC Trägerschicht. Nach der Erfindung des Klickvinyls kam man auf die Idee, dass man den HDF-Träger mit einem ebenso wertigen, aber praktischerem Material austauschen kann. So entstand der Klickvinylboden aus Vollvinyl. Die Trägerschicht ist komplett aus Kunststoff gefertigt und leicht biegsam. Durch den Einsatz von Kunststoff bleibt die Planke wasserfest und kann ohne Bedenken in Feuchträumen eingesetzt werden. Dadurch, dass die Trägerschicht noch leicht biegsam ist, passt sie sich auch kleinen Unebenheiten der Unterbodenkonstruktion an, wodurch sich ganz natürlich die Hohlstellen unter dem Material verringern. Der Boden wird damit trittleiser, auch ohne zusätzliche Dämmunterlage. Manche Hersteller wünschen sich dennoch eine Dämmunterlage, andere raten jedoch sogar davon ab. Mach' Dir keine Sorgen, bei den Produkten auf selbstgelegt.de ist aufgeführt, ob Du eine Dämmunterlage brauchst oder nicht.
Rigid-Klickvinyl
Die neueste Entwicklung im Klickbereich der Vinylböden sind die Rigid-Klickvinyl-Böden. Hier ist die Trägerschicht mit Steinmehl und Kalk angereichert, wodurch Du einen extrem festen Träger erhältst. Der Boden bleibt im Vergleich zu den HDF-Trägern wasserfest und im Vergleich zu den Vollvinylböden sind wir durch das starre Material noch unempfindlicher gegen Temperaturschwankungen. Ein Rigidboden hält bis zu 60 Grad Celsius aus, sodass der Boden auch vor bodentiefen Fenstern oder im Wintergarten gelegt werden kann. Die meisten Rigid-Böden sind direkt vom Hersteller mit einer integrierten Trittschalldämmung versehen, dadurch ist der Boden ideal für die eigenhändige Verlegung zuhause geeignet.
Vinyl auf selbstgelegt.de